Presse

dermeppener2011-1


presse.ausst.hotelvoneuch.5-08


Kunstaustellung zeigt «Menschliches»

(ale) 12.01.2008, 18:44

Nideggen. Wen es abseits vom karnevalistischen Geschehen zu einer wertvollen Kunstausstellung hinzieht, der sollte sich in diesen Tagen auf den Weg nach Nideggen machen.

Im Dürener Tor werden bis zum 10. Februar insgesamt 14 Exponate gezeigt, die bei der Eröffnung der Ausstellung am Samstag alle Blicke auf sich zogen und Anlass zu angeregten Diskussionen gaben.

«Menschliches» – zu dieser Thematik lässt sich viel unterschiedliche Kunst zusammentragen. Gabriele C. Berndt, die Präsidentin des Europäischen Zentralverbands Bildender Künstler und Literaten, bietet sieben Männern und sieben Frauen die Gelegenheit, ihre Arbeiten zu zeigen, es handelt sich um Malerei, Bildhauerei und Fotografie. Sie stellte die Künstler und ihr Werk kurz vor.

Fragen richtete Dr. Wolfgang Antweiler an das aufmerksame Publikum bei der Vernissage: Was ist menschlich? Ist unmenschlich das Gegenteil von menschlich? Viele Philosophen und Dichter haben Antworten gegeben; Dr. Antweiler hielt es mit Eugen Roth, der reimte, zur Geist-Erhellung gehe man am besten in eine Malereiausstellung!

Viel Beachtung fand «Zoe», eine schlanke Frauengestalt, die aus einem Holzstamm heraus wächst. Der Bildhauer Thorsten Sieber hat den Robinien-Stamm gefunden, der in seiner gebogenen Form bereits diesen wunderschönen Körper zum Inhalt hatte.

Der Künstler holte ihn heraus, erst im Groben mit der Motorsäge; dann entstand mit feinerem Werkzeug die wohlgeformte Schönheit – ein sich nach hinten biegender, elastischer, kraftvoller, athletischer Frauenkörper. Der wurde dann glatt geschliffen, und fast niemand kann der Lust widerstehen, ihn anzufassen!

«Gedanken» drückt Cornelia Andrea Rupp mit Rosen aus; ihr Ölgemälde befasst sich mit Vergangenheit und Zukunft, mit Licht und Schatten. Sie hat nur Schwarz und Weiß verwendet für ihren weiblichen Akt, ein blasses, lächelndes Gesicht taucht auf; die Gestalt wagt einen Schritt nach vorn, eine Rosenranke scheint nach oben zu wachsen. Die ganze Arbeit – ohne Rahmen und ohne Farbe – hat etwas Schwebendes.

«Gegen das Vergessen» nennt Adalbert van Londen seine Fotografie, die er auf dem US-Soldatenfriedhof in Henri-Chapelle gemacht hat. Zunächst sieht der Betrachter ein Meer von weißen Kreuzen im sanften Grün des Rasens. Dann entdeckt man den Mann in dunkler Kleidung, der etwas in der Hand hält – eine Rolle, mit der er die Kreuze wieder ganz Weiß streicht; die Kreuze und das Erinnern wollen gepflegt sein.

Die vielseitige Ausstellung kann man samstags, sonntags und donnerstags zwischen 14 und 18 Uhr besuchen.
Aachener Nachrichten online.de 12.01.2008


presse.portrait.2-08


presse.sommerakad.07